Kette Wasgau meldet Rekordumsatz und Gewinnrückgang

Pirmasens (dpa/lrs) – Der Pirmasenser Lebensmittelkonzern Wasgau hat seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 7,5 Prozent auf den Rekordwert von 607 Millionen Euro erhöht. Der Gewinn nach Steuern fiel aber um 29 Prozent auf 5,6 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Als Grund nannte es die Energiepreise und zunehmende Versorgungsstörungen in den globalen Lieferketten. Für 2023 erwartet Wasgau einen leichten Umsatzanstieg, aber einen weiteren deutlichen Rückgang des Betriebsergebnisses. Wasgau gehört mit 3647 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu den größten Arbeitgebern der Region.

Kein Warnstreik am Flughafen Hahn

Hahn (dpa) – Während es am bundesweiten Warnstreiktag im öffentlichen Verkehr am Montag keinen regulären Passagierverkehr etwa am Flughafen Frankfurt/Main gibt, sollen im Hunsrück weiterhin Maschinen abheben. «Der Flugverkehr am Flughafen Frankfurt-Hahn am kommenden Montag, 27. März, wird planmäßig erfolgen», teilte der einzige größere Airport in Rheinland-Pfalz am Freitag der Deutschen Presse-Agentur mit. Er nennt sich aus Marketinggründen Flughafen Frankfurt-Hahn. Weiterlesen

Dreyer verteidigt Einsatzleitung der ADD nach der Ahrflut

Mainz (dpa/lrs) – Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat sich hinter den stark umstrittenen Chef der Katastrophenschutzbehörde ADD gestellt. Sie habe es so wahrgenommen, dass die Einsatzleitung der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) unter der Leitung von ADD-Präsident Thomas Linnertz nach der Ahrflut im Juli 2021 alles gegeben habe, sagte Dreyer am Freitag im Untersuchungsausschuss des Landtages in Mainz. Die Einsatzleitung mit Linnertz sei für die Regierung rund um die Uhr erreichbar gewesen, er und seine Mitarbeiter hätten eine Riesenaufgabe bis zur körperlichen Erschöpfung wahrgenommen. Weiterlesen

Gutachter sieht Mängel bei Ahr-Einsatz: fehlen Spezialisten

Mainz (dpa/lrs) – Nach Ansicht eines Gutachters hat ein in Deutschland herrschender Mangel an Spezialisten im Katastrophenschutz den Einsatz bei der Ahrflut erschwert. «Die handelnden Personen haben persönlich Großes geleistet», sagte Dominic Gißler von der Akkon Hochschule für Humanwissenschaften aus Berlin am Freitag in Mainz im Untersuchungsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtages zur Flutkatastrophe. Es gebe aber ein «systematisches Problem».

Im Katastrophenschutzsystem in Deutschland würden keine Spezialisten ausgebildet, die sich um das Führungssystem bei solch komplexen Einsätzen kümmern könnten. In Lagen wie an der Ahr brauche es aber Anpassungsvermögen. In Deutschland gebe es abgesehen von der Polizei nicht mehr als ein Dutzend solcher Spezialisten. Weiterlesen

Polizeikontrollen sollen Geldautomaten-Sprenger abschrecken

Mainz (dpa/lrs) – Nach einer Zunahme von Geldautomatensprengungen in Rheinland-Pfalz setzt die Polizei auch auf große landesweite Kontrollaktionen zur Abschreckung der Täter. «Diese senden eine klare Botschaft an potenzielle Täter: Wenn du hier in Rheinland-Pfalz unterwegs bist und Böses im Schilde führst, hast du ein hohes Risiko, erwischt zu werden», teilte Innenminister Michael Ebling (SPD) am Freitag nach einer Kontrolle in der Nacht mit. Landesweit waren dabei knapp 300 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte im Einsatz. Zu einer Automatensprengung kam es da nicht. Weiterlesen

Waffenhersteller Heckler & Koch mit Gewinnsprung

Oberndorf (dpa) – Der Waffenhersteller Heckler & Koch hat 2022 so gut verdient wie noch nie. Der Gewinn unter dem Strich legte um 132 Prozent auf 50,6 Millionen Euro zu, wie Vorstandschef Jens Bodo Koch am Freitag in Oberndorf in Baden-Württemberg mitteilte. 2022 habe man die zwei großen Militäraufträge aus den USA abgearbeitet. Aber auch in Europa sei die Nachfrage der Sicherheitskräfte hoch gewesen. Währungseffekte spielten zugleich auch eine Rolle. Der Dollar-Kurs wirkte sich positiv auf das Ergebnis aus. Weiterlesen

Auto rast auf Parkplatz in Laster: Schwerstverletzte

Bad Breisig (dpa/lrs) – Ein Auto ist auf einem Parkplatz bei Bad Breisig (Landkreis Ahrweiler) mit hoher Geschwindigkeit auf einen Lastwagen aufgefahren. Der 23 Jahre alte Fahrer und die gleichaltrige Beifahrerin im Auto wurden bei den Unfall am Freitagmorgen schwerst verletzt, wie die Polizei in Remagen berichtete. Der Fahrer werde derzeit intensivmedizinisch behandelt, der Zustand der Frau sei aktuell «sehr kritisch». Weiterlesen

Unsicherheit kehrt an die Börse zurück – Dax fällt

Frankfurt/Main (dpa) – Zum Ende einer schwankungsreichen Woche hat der Dax seine bisherigen Wochengewinne merklich reduziert. Anleger sind unsicher, wie sie die geldpolitischen Perspektiven und Gefahren der Banken-Turbulenzen einordnen sollen. Vor dem Wochenende hieß es daher, dass erst einmal Kasse gemacht wird. Der deutsche Leitindex fiel zeitweise unter 15.000 Punkte.

Gegen Ende der ersten Handelsstunde büßte der Dax noch 1,30 Prozent auf 15.012,24 Punkte ein, sodass sein Wochenplus auf 1,7 Prozent schrumpfte. In den vergangenen Tagen hatte der Dax eine Erholung um bis zu rund 840 Punkte hinter sich: Auf das anfängliche Wochentief, das nach der nötig gewordenen Notfallrettung der Credit Suisse mit 14.458 Punkten das niedrigste Niveau seit der ersten Januar-Woche bedeutet hatte, folgte ein Anstieg bis an die 15.300 Punkte. Weiterlesen

Adieu Analoguhr? Wie Zeigeruhren weniger werden

Von Gregor Tholl, dpa

Berlin (dpa) – Abschied von der Analoguhr? Telefonzellen sind Vergangenheit, viele Litfaßsäulen wurden abgebaut. Verschwinden nun auch die guten alten Zeigeruhren aus dem Stadtbild und unserem Leben? Manche haben den Eindruck, dass öffentliche Uhren weniger werden, die Zeit sozusagen privatisiert wird. Warum auch große Zeigeruhren, wenn alle ein Handy mit exakten Digitaluhren bei sich haben? Doch stimmt der Eindruck überhaupt? Was sagen Zeitforscher und Firmen, die mit Uhren zu tun haben? Es scheint an der Zeit, eine Zeitgeist-Geschichte über Uhren – und die Zeit an sich – zu zeitigen.

«Wer hat an der Uhr gedreht? Ist es wirklich schon so spät?»: Das von Fred Strittmatter komponierte Lied zur Zeichentrickserie über Paulchen Panther, die vor 50 Jahren ins deutsche Fernsehen kam, verstehen heutige Kinder oft kaum. An einer Uhr drehen? Wieso drehen? Das Zifferblatt ist im Computerzeitalter den Kleinen oft fremd.

Gibt es eine «Uhrendämmerung»?

Anders als es das Fernsehen früher tat, arbeiten auch TV-Nachrichten wie die «Tagesschau» inzwischen längst mit einer digitalen Uhrzeitanzeige. Die «heute»-Sendung des ZDF führte dies vergleichsweise spät ein – erst im Sommer 2021.

«Den Eindruck, dass es im öffentlichen Raum weniger Zeigeruhren als früher gibt, haben viele», sagt der Stadtforscher Dietrich Henckel, Vorstandsvorsitzender des Vereins Deutsche Gesellschaft für Zeitpolitik. Der 2022 gestorbene Zeitforscher Karlheinz Geißler habe in seinem Buch «Die Uhr kann gehen» sogar eine «Uhrendämmerung» diagnostiziert, sagt Henckel. «Die alltägliche Beobachtung über weniger Uhren scheint auch dadurch Bestätigung zu finden, dass weniger Leute klassische Armbanduhren tragen», sagt der emeritierte Professor der Technischen Universität (TU) Berlin.

Andererseits ist der Trend zu teuren Armbanduhren als Statussymbol in gewissen Kreisen ungebrochen. In Rap-Songs kommen Luxusuhren oft vor. Was reimt sich gut auf Rolex? Ganz klar: das kleine Wort Sex.

Es überlagerten sich heutzutage sehr unterschiedliche Entwicklungen, sagt Henckel. «Einerseits versuchen immer mehr Personen, sich nicht übermäßig vom Taktschlag der Uhren ihr Verhalten vorgeben zu lassen und eher auf eigene Rhythmen Rücksicht zu nehmen. Andererseits ist die Uhrzeit und ihr normativer Druck allgegenwärtig.»

Die Frage laute, so Henckel: «Wozu braucht es noch öffentliche Uhren, wenn jedes Handy, der Schrittzähler am Handgelenk und fast jeder öffentliche oder private Bildschirm dauernd die Uhrzeit anzeigt?»

Das Statistische Bundesamt hat errechnet, dass 2021 bundesweit rund 385 200 Uhren im Wert von 287 Millionen Euro produziert worden sind. Das seien 16,3 Prozent weniger als zehn Jahre zuvor. Darunter fallen Armbanduhren, Wanduhren, Kuckucksuhren oder der Wecker – mit Zeiger oder mit digitaler Anzeige. Die Statistiker bemerkten zudem, dass zwischen 2011 und 2021 mehr Wanduhren hergestellt worden seien.

Uhren sind Fixpunkte im Stadtbild

Das große Außenwerbungsunternehmen Ströer betreibt nach eigenen Angaben noch viele Uhren. Die Fluktuation bewege sich im Promillebereich. Demnach haben Uhren also nach wie vor ihren festen Platz in der Öffentlichkeit. «Mehrere tausend öffentliche Uhren sind Fixpunkte im Stadtbild und garantieren durch ihre Platzierung in den Innenstädten eine aufmerksamkeitsstarke Funktion», sagt ein Unternehmenssprecher. «Die Uhren bieten trotz Smartphones Passanten, Reisenden und Berufspendlern eine verlässliche Orientierung und haben häufig auch einen hohen emotionalen Stellenwert.»

Auch bei der Deutschen Bahn betont man, nach wie vor sehr viele Uhren zu unterhalten. «Etwa 17 000 betreibt die DB als Service für ihre Kundinnen und Kunden in den Bahnhöfen», sagt eine Sprecherin. «Zu diesen Bahnhofsuhren gehören einseitig sichtbare, doppelseitig sichtbare, historische und moderne.»

Auch bei der Bahn gibt es einen Vormarsch digitaler Uhrzeitanzeigen. «An mehr als 4400 vor allem kleineren Bahnhöfen sind 7500 Dynamische Schriftanzeiger (DSA) installiert, die über die nächste Fahrt oder Fahrplanabweichungen informieren.» Ihre Zahl ist in den vergangenen zehn Jahren stark gewachsen. «2013 war der DSA-Rollout in vollem Gange. Damals waren rund 20 Prozent weniger Uhren im Bestand.»

Stadt- und Zeitforscher Henckel sagt, die gemeinsame Ordnung unserer komplexen Gesellschaft sei nur mit einem hohen Maß an Pünktlichkeit und eben einer genauen Abstimmung von Uhrzeiten zu bewältigen. Man denke etwa an den Computer-Börsenhandel mit äußerst exakter Uhrzeit-Koordination, aber auch an den Zugverkehr und den Ärger, wenn die Deutsche Bahn unpünktlich sei und alles aus dem Takt gerate.

Widersprüchliches erlebten viele im Alltag bei den boomenden Lieferdiensten, räsoniert Henckel. «Versprochen werden pünktliche Lieferungen. Wenn das gelingt, ist es häufig mit dem Parken der Lieferfahrzeuge in zweiter Reihe verbunden, was die Zeitplanung völlig Unbeteiligter erheblich durcheinanderbringen kann. Oder die Sendungsverfolgung suggeriert, man könne die Lieferzeit abschätzen, um dann festzustellen, dass sie stundenweise angepasst wird.»

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Luisa Neubauer vor Klimaentscheid: Es kommt auf alle an

Berlin (dpa) – Aktivistin Luisa Neubauer hat vor einem Berliner Volksentscheid erneut mehr Tempo beim Klimaschutz gefordert. Es komme dabei auf alle an, sagte Neubauer am Freitag im rbb-Inforadio. «Wenn wir uns gemeinsam entscheiden, ein Feuer zu löschen, dann braucht es Leute, die jeweils ihren Teil dazu beitragen, das Feuer zu löschen. Und nicht Menschen, die am Straßenrand rumstehen und sagen “Ui, aber was kann ich denn schon machen?”», sagte die Aktivistin.

Es brauche Städte und Länder weltweit, die loslegten und anpackten. Berlin könne sich in der globalen Spitzenklasse im Klimaschutz verorten und jetzt andere inspirieren. «Und dann haben wir auch eine reale Chance, dass wir die Sache noch einigermaßen gedreht bekommen.» Weiterlesen

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