Adolf von Jordans – Ornithologe und Museumsdirektor aus Lüftelberg

Adolf von Jordans, Sohn des Rittergutsbesitzers Karl von Jordans und dessen Gattin Paula Freiin von Heereman und Zuydtwick, wurde 1892 im Wasserschloss Lüftelberg geboren. Die Jordans waren im 19. Jahrhundert durch Erbfolge in den Besitz des prächtigen Gutes gelangt, nachdem Carl Theodor von Jordans (geadelt 1842), der Großvater von Adolf, in zweiter Ehe die Witwe des bisherigen Besitzers Franz Armand Freiherr von Vorst-Lombeck geheiratet hatte. Die katholische Familie Jordans hatte ihre Wurzeln in Neuss, wo sie zu den reichsten und angesehensten Patrizierfamilien gehörte. Weiterlesen

Rudolf J. Schweyen – Genetiker aus Binscheid

Aus dem geschichtlich meistens nicht viel mehr als 100 Seelen zählenden Westeifeldorf Binscheid gingen im Lauf der Jahrhunderte einige Priester hervor – etwa Leonhard Lentz im 18. Jahrhundert, dessen Neffe Mathias Lentz oder der Theologe und Politiker Peter Alff (1806-1857). Aber erst die nach 1945 sich verändernde ländlich-katholische Lebenswelt führte zu anderen akademischen Berufen – wie der Lebensweg Professor Schweyens exemplarisch zeigt. Weiterlesen

Adolf Kolping

Fundamentaltheologe aus Andernach

In diesem Beitrag geht es nicht um den berühmten „Gesellenvater“ Adolf Kolping (1813 – 1865), den aus Kerpen bei Köln stammenden Priester und Begründer des Kolpingwerkes, sondern um dessen gleichnamigen Verwandten, den 1909 in Andernach als Sohn von Joseph Kolping und Katharina Rach geborenen Theologieprofessor. Dass der jüngere Kolping sich an Popularität und Nachruhm nicht mit dem älteren Namensvetter messen kann, hängt wohl damit zusammen, dass sich sein überwiegend in ruhigen äußeren Bahnen entfaltendes Lebenswerk auf theologische Gelehrsamkeit fokussierte. Weiterlesen

Hermann Schwarz

Philosoph aus Düren

Hermann Schwarz kam 1864 in Düren als Sohn des gleichnamigen lutherischen Oberlehrers Dr. Hermann Schwarz und dessen Ehefrau Emma Cuno zur Welt. Vater Schwarz stammte aus Holdenstedt, einem Dorf in Sachsen-Anhalt in der Nähe der Lutherstadt Eisleben. Düren war eine berufliche Durchgangsstation des Vaters, dessen pädagogisches Hauptwirken sich ab 1871 als Rektor der höheren Bürgerschule zu Gumbinnen in Ostpreußen entfaltete. Der Sohn Hermann erhielt seine höhere Schulbildung nicht mehr in der Eifel, sondern auf dem Realgymnasium im masurischen Hohenstein sowie auf der Schule seines Vaters in Gumbinnen und schließlich auf der Lateinischen Hauptschule der Franckeschen Stiftungen in Halle. In der Saalestadt machte er mit 19 Jahren Abitur und studierte dort anschließend Mathematik und Naturwissenschaften.
1888 promovierte Schwarz in Halle beim Mathematiker Georg Cantor (1845-1918), dem berühmten Theoretiker der Mengenlehre, über ein von diesem angeregtes Thema: „Ein Beitrag zur Theorie der Ordnungstypen“. Weiterlesen

Johann Peter Weidmann

Arzt und Geburtshelfer aus Zülpich

Der Lebensweg des berühmten Mediziners Karl Kaspar Siebold (1736 – 1807) aus Nideggen führte eine Generation später zu einem erneuten Aufblühen von Medizinerpersönlichkeiten aus dessen Heimatgebiet. Neben Hermann Joseph Brünninghausen (1761 – 1834) aus Nideggen ist hier der 1751 in Zülpich geborene Arzt Johann Peter Weidmann zu nennen, der als einer der Begründer der modernen Gynäkologie und Geburtshilfe gilt. Wie bei Brünninghausen, so wurde auch Weidmanns Werdegang von Siebold beeinflusst, der ihm zeitlebens das große Vorbild blieb. Weiterlesen

Ritter Ludwig von Deudesfeld

Gründer des Klosters St. Thomas an der Kyll

Kurz vor Jahresende 1170 erschütterte ein besonders frevelhaftes Verbrechen die Christenheit: Am Altar der Kathedrale der englischen Stadt Cambridge wurde der englische Erzbischof und Lordkanzler Thomas Becket von Anhängern seines Königs Heinrich II. Plantagenet erschlagen. Die Nachricht über das Martyrium des bereits zwei Jahre nach seinem Tod heiliggesprochenen Thomas breitete sich wie ein Lauffeuer auf dem Kontinent aus. Nur zwei Jahre später veranlasste sie den in Deudesfeld lebenden Ritter Ludwig und seine Frau Ida dazu, selbst nach Canterbury aufzubrechen. Dieser Entschluss setzte ein geschichtlich bemerkenswertes Geschehen in Gang. Weiterlesen

Louise von Sturmfeder

Prinzenerzieherin und Nachfahrin der Wittlicher Familie Auwach

Die österreichisch-ungarische k.u.k.-Kultur wurde von keinem Herrscher eindringlicher repräsentiert als von Kaiser Franz Joseph I. (1830 – 1916), dessen Regierungszeit fast 68 Jahre umfasste. Die ersten fünf Lebensjahre dieses epochalen Monarchen wurden maßgeblich mitgeprägt von der Hofdame Louise von Sturmfeder. Sie war für seine Erziehung ebenso verantwortlich wie für die seiner jüngeren Geschwister; zu diesen gehörte Maximilian (1832 – 1867), der am Ende hingerichtete spätere Kaiser von Mexiko. Weiterlesen

Ein Kind der Eifel wird Intendant des SWR

Der Chefredakteur der ARD Tagesschau, Kai Gniffke, ist am 23. Mai 2019 als Nachfolger von Peter Boudgoust zum neuen Intendanten des SWR gewählt worden. Gniffke bekam im zweiten Wahlgang die notwendigen Mehrheiten im Gesamtgremium von Rundfunk- und Verwaltungsrat. Zur Wahl gestanden hatte auch Stefanie Schneider, die SWR Landessenderdirektorin Baden-Württemberg. Zuvor hatten die beiden Kandidaten Gelegenheit, sich in einer Sitzung dem Wahlgremium zu präsentieren. Weiterlesen

Jakob Mangers

Norwegischer Bischof aus Stolzemburg

Noch zu Lebzeiten Luthers hatte der im schleswigschen Schloss Gottorf geborene Christian III. (1503–1559), König von Dänemark und Norwegen, in seinen Ländern die Reformation durchgesetzt. Norwegen war seither ein lutheranisches Land; die wenigen Katholiken hatten keinen eigenen Bischof. Mehr als 400 Jahre später erhielt Norwegen mit dem Westeifler Dr. Dr. Jakob Mangers erstmals wieder einen katholischen Bischof. Weiterlesen

Oswald Mathias Ungers

Architekt aus Kaisersesch

Neben Ludwig Mies van der Rohe (1886 – 1967) war der am 12. Juli 1926 in Kaisersesch geborene Oswald Mathias Ungers der zweite eifelstämmige Architekt, der im 20. Jahrhundert zu internationalem Ruhm und Einfluss aufstieg. Während Mies van der Rohe als prägender Baumeister der Moderne gilt, ist das Lebenswerk Ungers schwerer einzuordnen. Öfters fällt das Stichwort Postmoderne, vor allem aber wird Ungers verbunden mit dem Anspruch auf zweckfreie architektonische Reinheit und der prinzipienstrengen Reduktion des Bauens auf das Wesentliche. Seine Konzentration auf geometrische Grundformen, insbesondere das Quadrat, faszinierte und irritierte gleichermaßen: „Kein anderer Architekt wird so innig verehrt und so feurig gehasst wie Oswald Mathias Ungers“, stellte der Architekturkritiker Hanno Rauterberg anlässlich dessen 80. Geburtstags fest. Weiterlesen

August Weckbecker

Bildhauer, Altarbauer und Maler aus Münstermaifeld

„Ein gottbegnadeter Künstler“: So charakterisierte der Kunsthistoriker Michael Hartig (1878 – 1960) den am 28. Mai 1888 in Münstermaifeld geborenen August Weckbecker. Eine Einschätzung, die von zeitgenössischen Kennern und Freunden katholischer Kunst geteilt wurde – bis hin zu Papst Pius XII. Die Anfänge dieses auch von Ludwig III., dem letzten König von Bayern, bewunderten Künstlers, lagen in einer Handwerkerfamilie aus dem Eifler Maifeld. Die zahlreichen Weckbecker-Familien dieses Gebietes haben ihren Ursprung in dem dortigen Dorf Naunheim, wo der Name bereits im 16. Jahrhundert nachweisbar ist. Weiterlesen

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