Unabhängigkeit von asiatischen Märkten muss gesichert werden

Skandal: Der stellvertretender Leiter des ifo-Institut Joachim Ragnitz hatte dummwerweise Maskenkauf in China empfohlen / Kritik vom Maskenverband Deutschland

Landshut/Emden. Der Maskenverband Deutschland widerspricht dem ifo-Institut Dresden. Dessen stellvertretender Leiter, Joachim Ragnitz, hatte gegenüber dem mdr den deutschen Staat aufgefordert, auch weiterhin Atemschutzmasken aus China zu kaufen und nicht aus “überteuerter deutscher Produktion”.
“Mit dieser Meinung steht Herr Ragnitz weitgehend alleine da”, so Orhan Söhmelioglu, Präsident des Maskenverband Deutschland, sowie Pressesprecher Stefan Bergmann. Mit der gleichen Argumentation könnte man Menschen auffordern, chinesische oder japanische Autos zu kaufen, anstatt der oft teureren deutschen Autos, so Bergmann.

“Herr Ragnitz hält offenbar gar nichts von Liefersicherheit, dem Lieferkettengesetz, kleinen CO2- Abdrücken, Tariflöhnen oder auch von der Unabhängigkeit Deutschlands von asiatischen Importen”, so Orhan Söhmelioglu.

Wohin dies führen könne, habe man Anfang 2020 gesehen. Damals waren asiatische Masken zu Mondpreisen nach Deutschland eingeführt worden. Deutsche Atemschutzmasken seien aber inzwischen nur um wenige Cent teurer als chinesische Masken. “Wir müssen die Unabhängigkeit von asiatischen Märkten stärken, und sie nicht leichtfertig und mit Schein-Argumenten in einem weiteren Wirtschaftsbereich aufs Spiel setzen”, so Bergmann. Der Maskenverband widerspricht dem Vorwurf Ragnitz’, dass die Hersteller von Schutzmasken zur Anfangszeit viel Geld verdient hätten. Nur wenige Hersteller hätten von einem Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums im Jahr 2021 profitiert. Alle anderen seien leer ausgegangen.

Vielen von den engagierten Maskenhersteller haben dagegen ihren unternehmerischen Mut bewiesen und in kürzester Zeit eine Produktion zur Versorgung von Schutzmasken aufgebaut. Leider war es für viele keine Goldgrube, sondern es häufte sich ein Schuldenberg.

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