Sehschwäche im Alter: Das können Sie tun!

Viele Menschen fühlen sich im Alter selbstbewusster und zufriedener als in jungen Jahren. Der Grund ist, dass ältere Menschen bereits viel Zeit hatten, um sich selbst gut kennenzulernen. Sie wissen, was zu ihnen passt und wie sie ihr Leben möglichst angenehm gestalten können. Doch die andere Seite der Medaille sind zunehmende gesundheitliche Probleme, die fast jeden irgendwann heimsuchen. Dies betrifft auch die Augen. Durch den natürlichen Alterungsprozess verschlechtert sich das Sehvermögen im Laufe des Lebens immer weiter. Davon ist ausnahmslos jeder betroffen. Bei den meisten beginnt die sogenannte Alterssichtigkeit zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr. Doch kein Grund, allzu beunruhigt zu sein: Es gibt vieles, was man gegen die nachlassende Sehkraft tun kann.

Ursachen für Alterssichtigkeit

Wenn wir altern, verlieren sämtliche Muskeln des Körpers an Stärke und Elastizität. Das kann man leider kaum vermeiden. So auch die sogenannten Ziliarmuskeln die die Linse des menschlichen Auges beeinflussen. Die flexible Linse kann sich normalerweise flexibel wölben, um Nah- und Fernsicht zu regulieren. Mit dem Alter verliert sie durch das allgemeine Nachlassen der Muskelkraft zunehmend ihre Fähigkeit zur Akkommodation, also zum Scharfstellen. Das Auge kann sich verschiedenen Sehentfernungen immer schlechter anpassen. Dieser Prozess nimmt meistens zu, je älter wir werden. Es handelt sich also nicht im eigentlichen Sinne um eine Krankheit. Vielmehr ist die Alterssichtigkeit eine natürliche Entwicklung, die irgendwann unweigerlich beginnt.

 

Therapiemöglichkeiten

Die klassische Therapie der Alterssichtigkeit besteht – wie bei fast allen Sehschwächen – im Einsatz von Sehhilfen. Die einfachste und günstigste Lösung ist es, sich eine Lesebrille vom Augenoptiker individuell ausmessen zu lassen. Diese kann nicht nur die Alterssichtigkeit, sondern auch Hornhautverkrümmungen, Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit ausgleichen. Lesebrillen sind jedoch nur im Nahbereich einsetzbar. Etwas lästig ist es, dass sie immer dann abgenommen werden müssen, wenn Sie in die Ferne schauen. Eine komfortablere Möglichkeit ist daher die sogenannte Gleitsichtbrille. Die Gleitsichtbrille ermöglicht sowohl ein scharfes Fernsehen als auch ein Nahsehen. Wenn Sie jedoch Kontaktlinsen bevorzugen – kein Problem: Für Aktive, die sich viel bewegen, viel unterwegs sind und keine Lust haben, ständig die Brille zu suchen,  gibt es spezielle Gleitsicht-Kontaktlinsen, die unterschiedliche Sehstärken auf der Linsenoberfläche vereinen. Die meisten Brillenträger gewöhnen sich übrigens irgendwann eine Kombination aus Brille und Kontaktlinsen an. Eine letzte Möglichkeit, die bei Alterssichtigkeit jedoch nicht ganz unumstritten ist, ist die Lasertherapie. Diese wird bei anderen Sehschwächen bereits seit vielen Jahren praktiziert. Für die Alterssichtigkeit jedoch gibt es bisher noch wenig Langzeitergebnisse.

Kann man Alterssichtigkeit vorbeugen? 

Dass man irgendwann alterssichtig wird, lässt sich leider kaum vermeiden. Allerdings gibt es Möglichkeiten, das „Wann“ hinauszuzögern. In den letzten Jahren ist das Augentraining vermehrt in den Fokus der Aufmerksamkeit gelangt. Der Vorteil daran ist, dass es sich unkompliziert von jedem Menschen an jedem Ort durchführen lässt. Auch wenn die wissenschaftlichen Erkenntnisse diesbezüglich noch auf sich warten lassen, schildern viele Betroffene, dass das Training ihnen geholfen habe. Das Ziel des Trainings ist es, die Augenmuskeln zu stärken und gleichzeitig deren Entspannung zu fördern. So sollen sie auch im Alter länger flexibel und belastbar sein

Außerdem hilft es, bei der Bildschirmarbeit und beim Lesen stets auf eine ausreichende Beleuchtung zu achten. Wenn man beispielsweise am Smartphone oder vor dem Notebook sitzt und die Umgebung zu dunkel ist, wird dagegen das Licht des elektrischen Gerätes zu intensiv. Dies brennt regelrecht in den Augen und kann diese langfristig überanstrengen. Beachten Sie außerdem, beim Arbeiten und Lesen stets den richtigen Abstand einzuhalten. Dabei wird empfohlen, beim Lesen eines Buches etwa 40 Zentimeter vom Bildschirm entfernt zu sein, bei elektronischen Geräten sogar bis zu einem Meter. Geben Sie sich ausreichend Pausen und achten Sie darauf, insgesamt Stress zu reduzieren. Gegen das Gefühl müder und trockener Augen hilft es, regelmäßig Augentropfen zum Befeuchten zu nutzen. Außerdem gibt es verschiedene Vitamine und Mineralstoffe, die dazu beitragen, dass die Sehkraft lange funktionsfähig bleibt. Besonders die Vitamine A und D werden mit einer gesunden Sehkraft assoziiert. Auch Magnesium, Selen, Zink und Calcium können die Augengesundheit fördern und sollten daher in ausreichenden Mengen aufgenommen werden.

Zusätzlich ist es für die Augengesundheit zuträglich, im Alltag regelmäßig Sport zu treiben. Besonders Ausdauersport fördert die Durchblutung des ganzen Körpers – auch des Kopfes inklusive der Augen. Zuletzt wird empfohlen, mindestens einmal im Jahr beim Augenspezialisten einen Kontrolltermin wahrzunehmen. Je länger eine Sehschwäche besteht, umso mehr kann sie sich nämlich chronifizieren. Umso besser ist es daher, gleich bei der Entstehung entgegenzuwirken.

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