Schüler, Eltern und GEW kritisieren 49-Euro-Ticket

Mainz (dpa/lrs) – Schüler- und Elternvertretungen sowie die Lehrergewerkschaft GEW haben das 49-Euro-Ticket als sozial ungerecht kritisiert. Das Ticket führe zu einer Ungleichbehandlung von Schülern und Auszubildenden je nach Wohnort, teilten die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), die Landesschüler*innenvertretung und der Landeselternbeirat gemeinsam mit. Die Verbände fordern ein kostenloses Schülerticket für alle Schüler.

Das 49-Euro-Ticket ersetze Schülertickets, werde aber nur denjenigen gratis zur Verfügung gestellt, die mehr als vier beziehungsweise zwei Kilometer von ihrer Schule entfernt wohnen, hieß es.

Landeselternsprecherin Kirsten Hillert kritisierte, dass Kinder und Jugendliche daher weiterhin vom sozialen und wirtschaftlichen Status ihrer Eltern abhängig seien, da diese die Kosten für schulische Treffen tragen müssten. «Auch die Schüler:innen der gymnasialen Oberstufe und der Berufsschulen schauen hier leider erneut in die Röhre», sagte Landesschülervertreter Pascal Groothuis laut Mitteilung.

Anspruch auf kostenlose Beförderung haben Schülerinnen und Schüler bislang, wenn der Fußweg zwischen ihrem Zuhause und der weiterführenden Schule länger als vier Kilometer, bei Grundschulen länger als zwei Kilometer ist. Die CDU Rheinland-Pfalz hatte kürzlich gefordert, dass alle Schülerinnen und Schüler an allgemeinbildenden Schulen das am 1. Mai startende Deutschland-Ticket erhalten – kostenlos statt für monatlich 49 Euro. Dies solle unabhängig von der Distanz der Schule zum Wohnort gelten. Die Kosten dafür solle das Land übernehmen.

Das 49-Euro-Ticket gilt als Nachfolger des 9-Euro-Tickets, das im vergangenen Sommer für drei Monate angeboten worden war. Es wird als Chipkarte oder Handyticket ausgegeben und kann ab Mai bundesweit in allen Bussen und Bahnen des öffentlichen Regional- und Nahverkehrs genutzt werden.

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