Russischer Nürburgring-Mitbesitzer wird Thema im Ausschuss

Mainz (dpa/lrs) – Der russische Miteigentümer des weltberühmten Nürburgrings, Viktor Charitonin, rückt im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg in den Blick der rheinland-pfälzischen Landespolitik. Die CDU-Opposition im Mainzer Landtag will im Innenausschuss am 23. März die Landesregierung zum Thema Flughafen «Hahn und Nürburgring – Abhängigkeit von Liegenschaften in Rheinland-Pfalz von russischen Aufträgen/Investitionen» befragen.

Die CDU-Fraktion möchte nach eigenen Angaben beispielsweise erfahren, welche Auswirkungen Moskaus Invasion in der Ukraine auf die wirtschaftliche Situation von Hahn und Nürburgring haben könnte und wie groß das russische Engagement bei dem Airport ist. Die CDU-Fraktion erklärt: «Der Flughafen Frankfurt-Hahn besitzt traditionell ein hohes Handelsvolumen mit Russland. Zudem wurde auch von russischen Personen in den Nürburgring investiert»

Die vor 95 Jahren in Betrieb genommene Eifel-Rennstrecke in staatlicher Hand ging 2012 pleite und wurde verkauft. Inzwischen gehört sie laut einem Nürburgring-Sprecher zu 99 Prozent einer Holding mit dem russischen Pharmaunternehmer Charitonin als Mehrheitsgesellschafter. Das übrige Prozent des Rings halte die örtliche Motorsportfirma Getspeed. Heute floriert die Rennstrecke wirtschaftlich wieder. Der Ring-Sprecher betont, gemeinsam mit Charitonins Holding «stehen wir dafür, Menschen aus der ganzen Welt zusammenzubringen – fernab von Herkunft, Hautfarbe, Vorlieben oder Religion». Auch Russen und Ukrainer kämen zum Nürburgring.

Derweil führt die Sperrung des EU-Luftraums für russische Flugzeuge infolge des Ukraine-Krieges auch am insolventen Hunsrück-Airport Hahn zu Flugausfällen. Etwa ein Zehntel seiner 50 bis 80 Frachtflüge pro Woche entfielen auf russische Airlines, teilte kürzlich ein Sprecher des Insolvenzverwalters mit. Inwiefern dies Einfluss auf die laufende Investorensuche für den Hunsrück-Flughafen und die Fortführung seines Flugbetriebs habe, «hängt maßgeblich von der Dauer der Maßnahmen und der weiteren Entwicklung in der Ukraine ab», ergänzte der Sprecher.

Der Airport mit rund 430 Beschäftigten hatte im Oktober 2021 Insolvenz angemeldet. Der inzwischen ebenfalls angeschlagene chinesische Konzern HNA hatte 2017 für rund 15 Millionen Euro 82,5 Prozent des Flughafens vom Land Rheinland-Pfalz erworben. Hessen hält noch 17,5 Prozent an dem Flughafen ohne Bahn- und Autobahnanschluss.

 

 

 

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