Rheinland-pfälzisches Luchs-Projekt ist unter den besten drei LIFE Projekten

Das rheinland-pfälzische Luchs-Wiederansiedlungsprojekt wurde heute für einen internationalen Preis nominiert

Das rheinland-pfälzische Umweltministerium unterstützt die Wiederansiedlung von Luchsen. Dazu wurden in Zusammenarbeit mit der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz gemeinsam mit SYCOPARC in Frankreich und Landesforsten ab 2016 etwa 20 Luchse aus der Schweiz und der Slowakei in den Pfälzerwald umgesiedelt. Der Pfälzerwald war bis zum 18. Jahrhundert ein Lebensraum dieser Tiere.

Seitdem sind mindestens 20 Jungtiere zur Welt gekommen, was ein großer Erfolg ist. Die Luchse haben sich im deutsch-französischen Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen und darüber hinaus ausgebreitet. Das Projekt könnte nun eine besondere Auszeichnung erhalten.

Finanziert wurde die Wiederansiedlung (LIFE Luchs Pfälzerwald 2016 bis 2021) von der EU, die nun die besten Natur- und Artenschutzprojekte aus dem Förderprogramm LIFE kürt. Am 6. Juni 2023 ist die Preisverleihung. Das Luchs-Projekt ist europaweit unter den drei Finalisten in der Kategorie Naturschutz nominiert.

„Die Nominierung für das Finale der besten drei LIFE Projekte bedeutet eine große Aufmerksamkeit für den Luchs“, so Ministerin Eder „und würdigt die herausragende Zusammenarbeit von Jagd, Nutztierhaltung, Forst und Naturschutz. Wiederansiedlungsprogramme sorgen für genetische Vielfalt und stabilisieren hochkomplexe Ökosysteme. Bedrohte Wildtiere wie der Eurasische Luchs besiedelten ursprünglich gigantische Gebiete von den Pyrenäen bis zum Pazifik im Osten, aber inzwischen sind sie selten geworden. Daher freut es mich sehr, dass sich inzwischen ein Populationskern im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen gebildet hat.“

Die Wiederansiedlung wurde zunächst über den Verein Luchs-Projekt Pfälzerwald-Nordvogesen vorbereitet. Im Ergebnis unterstützen sowohl die Nutztierhalter wie auch die Jagdverbände LJV und ÖJV die Rückkehr der Luchse. Ebenso unterstützen die Umweltverbände NABU und BUND das Projekt.

Dazu Ministerin Eder: „Neben der hervorragenden Vorbereitung folgte eine äußerst professionelle Umsetzung durch die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz. Wichtig ist mir auch zu betonen, dass die aufgebauten Partnerschaften auch nach dem Projektende weiterbestehen: Das Luchs-Parlament wird über den Landesjagdverband weitergeführt, im Herbst soll das Luchs-Parlament sogar erneut grenzüberschreitend tagen. Für das Monitoring und Management der Luchse wurde das Koordinationszentrum Luchs und Wolf bei Landesforsten eingerichtet. Damit haben wir wichtige Grundlagen für die weitere Entwicklung der Luchs-Population gelegt.“

Neben einer Jury gibt es auch einen Publikumspreis für den abgestimmt werden kann, unter lifeawards.eu oder https://www.lifeawards.eu/project/life-luchs-pfalzerwald/

 

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