Musste Russland mit Ukraine-Angriff bis nach Olympia warten?

Peking (dpa) – China hat Russland nach eigenen Angaben nicht um eine Verschiebung der Invasion in der Ukraine bis nach den Olympischen Winterspielen in Peking gebeten.

Außenamtssprecher Wang Wenbin nannte einen entsprechenden Bericht der «New York Times» am Donnerstag vor der Presse in Peking «falsche Nachrichten»: «Eine solche Methode, die Aufmerksamkeit abzulenken und Schuld zuzuweisen, ist verabscheuungswürdig» Der Sprecher wiederholte Beschuldigungen, wonach die Nato-Erweiterung Ursache des Konflikts sei. «Jene, die das Problem schaffen, sollten auch diejenigen sein, die es lösen»

NYT bezieht sich auf Geheimdienstbericht

Die «New York Times» bezog sich auf einen «westlichen Geheimdienstbericht». Danach habe ein hoher chinesischer Offizieller einem russischen Konterpart Anfang Februar gesagt, nicht vor dem Ende der Winterspiele in der Ukraine einzumarschieren, wie ein hoher US-Regierungsbeamter und ein europäischer Beamter berichtet hätten. Tatsächlich marschierte Russland erst nach der Schlussfeier am 20. Februar in die Ukraine ein.

Zur Eröffnung der Spiele war Russlands Präsident Wladimir Putin am 4. Februar noch mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping in Peking zusammengetroffen. Beide Präsidenten bekräftigten dabei ihre «strategische Partnerschaft», demonstrierten den Schulterschluss gegen den Rivalen USA und verurteilten die Nato-Osterweiterung. Der Geheimdienstbericht deutete laut «New York Times» nicht unbedingt an, dass ein Austausch über die Invasion zwischen Putin und Xi Jinping stattgefunden habe.

Die «New York Times» hatte zuvor schon US-Quellen zitiert, dass Peking mehrfach von den Amerikanern gewarnt worden sei, dass eine russische Invasion in die Ukraine bevorstehe. Doch habe die chinesische Seite die Möglichkeit abgetan.

 

 

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