LIGA der Freien Wohlfahrtspflege: Malu Dreyer und Alexander Schweitzer gratulieren neuer LIGA-Vorsitzenden Regine Schuster und danken Anke Marzi

„Die Freie Wohlfahrtspflege ist ein wichtiger Pfeiler der Daseinsvorsorge und für ein solidarisches Miteinander in Rheinland-Pfalz. Ich danke Anke Marzi für die partnerschaftliche und konstruktive Zusammenarbeit an der Spitze der LIGA“, erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer beim Parlamentarischen Abend der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege in Mainz. Die Ministerpräsidentin gratulierte der stellvertretenden Landesgeschäftsführerin des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Rheinland-Pfalz und Saarland, Regine Schuster, die für die kommenden zwei Jahre turnusgemäß den LIGA-Vorsitz in Rheinland-Pfalz übernimmt.

„Ich freue mich, dass wir mit Regine Schuster als neue LIGA-Vorsitzende und Anke Marzi als ihre Stellvertreterin die verlässliche Zusammenarbeit fortsetzen können. Als Nachfolgerin gratuliere ich Regine Schuster herzlich zu ihrer neuen Aufgabe. Ich habe sie als eine erfahrene und engagierte Expertin kennengelernt, die schon sehr lange in verschiedenen Funktionen in der Freien Wohlfahrtspflege tätig ist“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

„Wir leben in sehr bewegten Zeiten, in denen sich einmal mehr die Bedeutung enger Partnerschaften zeigt. Der Krieg in Europa, die Corona-Pandemie und die Flutkatastrophe im Ahrtal haben das System der sozialen Arbeit in den letzten Jahren einer unerwartet harten Belastungsprobe unterworfen. Die Verbände der LIGA haben sich als sehr anpassungsfähig erwiesen und auf neue soziale, wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen angemessene Antworten gefunden“, sagte die Ministerpräsidentin.

Die LIGA der Freien Wohlfahrtspflege ist der Zusammenschluss der Verbände der Freien Wohlfahrtspflege in Rheinland-Pfalz. Mitglieder der LIGA sind die Arbeiterwohlfahrt, der Paritätischen Wohlfahrtsverband, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie und Caritas in Rheinland-Pfalz. Die Verbände der LIGA beschäftigen rund 170.000 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Rheinland-Pfalz. Mit ihrem Netz an Einrichtungen, Beratungs-, Hilfs- und Unterstützungsangeboten sei die Freie Wohlfahrtspflege ein starker Partner der Landesregierung. Die enge Zusammenarbeit und der stetige, intensive Austausch mit der LIGA Rheinland-Pfalz sei dabei unverzichtbar, betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Die wichtige und enge Zusammenarbeit der rheinland-pfälzischen Landesregierung mit der LIGA zeige sich auch in dem im vergangenen Jahr unterzeichneten Letter of Intent, betonte Sozialminister Alexander Schweitzer. Die gemeinsame Vereinbarung konkretisiert den Gedanken der Verantwortungspartnerschaft zwischen dem Land Rheinland-Pfalz und der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege. Die im Letter of Intent beschriebenen Merkmale, Aufgaben und Leistungen der Freien Wohlfahrtspflege begründen die Sonderstellung der Wohlfahrtsverbände und bilden den Rahmen für die ab diesem Jahr erhöhte Förderung des Landes Rheinland-Pfalz für die LIGA in Höhe von 1,1 Mio. Euro.

„Gemeinsam mit den Verbänden der Freien Wohlfahrtspflege wollen wir neue Wege bei der Bekämpfung und Überwindung von Armut gehen. Die Weiterentwicklung der Wohnungslosenhilfe ist dabei ein gemeinsamer Schwerpunkt. In drei Modellprojekten in Landau, Koblenz und im Westerwald erproben wir mit „Housing First“ einen innovativen Ansatz, um Menschen ein selbstbestimmtes Leben in ihren eigenen vier Wänden zu ermöglichen“, so Schweitzer. Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung fördert die Modellprojekte mit einem jährlichen Personal- und Sachkostenzuschuss in Höhe von jeweils bis zu 114.000 Euro.

„Wir verlieren den Sozialstaat nicht aus dem Blick – weder auf Bundes- noch auf Landesebene“, sagte Landtagspräsident Hendrik Hering. Diese Aufgabe sei besonders wichtig für die Demokratieentwicklung. Denn laut einer aktuellen Studie der Hans-Böckler-Stiftung stimmten lediglich 59 Prozent der befragten Menschen, die unter der Armutsgrenze leben, der Einschätzung zu, “dass die Demokratie in Deutschland im Großen und Ganzen gut funktioniere“. Nur 68 Prozent hielten sie “für die beste Staatsform“. „Mit anderen Worten: Fast ein Drittel der Befragten hegt Zweifel an der Demokratie“, sagte Hering. „Das ist gravierend, denn es bedeutet: Wer bei Notlagen keinen Ansprechpartner oder keine Ansprechpartnerin findet, wer nicht weiß, an welche Stelle, er oder sie sich wenden kann, bei dem wächst auch das Gefühl der Unzufriedenheit mit der Demokratie. Wir tun alles, um das zu verhindern – aber das gelingt nur im Verbund mit den Wohlfahrtsverbänden. Ihnen kommt daher für die Akzeptanz unserer Demokratie eine Schlüsselrolle zu“. Dabei gehe die Leistung der Ehren- und Hauptamtlichen in den Wohlfahrtsverbänden oft weit über das „normale Maß“ hinaus. Dafür bedankte sich Hering im Namen des Landtags Rheinland-Pfalz.

 

 

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