Hubschrauber-Videos / LFV-RLP-Präsident verteidigt Lewentz

Dirk Herber: Weder Polizei noch Feuerwehr dürfen für das Versagen des Innenministers herhalten

Mit den Polizeihubschrauber-Videos aus der Flutnacht an der Ahr be-fasst sich heute auch der Rechtsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags. Vergangene Woche hatten die Polizeipräsidenten Christoph Semmelrogge und Karlheinz Maron versucht, die Schuld für das ver-spätete Auftauchen der Hubschrauber-Videos auf sich zu nehmen.

Bitte beachten Sie dazu folgende Äußerungen des Obmanns im Untersu-chungsausschuss „Flutkatastrophe“, Dirk Herber.
Die Polizei dürfe nicht der Sündenbock sein. Lewentz hatte am Flutabend und in der -nacht alle Informationen, die er brauchte, um eine Katastrophe historischen Ausmaßes zu erkennen. Hätte er richtig gehandelt, hätten Men-schenleben gerettet werden können – das ist Fakt, nur Lewentz selbst will das nicht wahrhaben. Von einem Innenminister erwarte ich, dass er sich schützend vor seine Polizei stellt und nicht umgekehrt.
Die Hubschrauber-Videos und Lewentz‘ Erklärungen erschüttern das ganze Land – auf unterschiedlichen Wegen erreichen uns Bürgerinnen und Bürger, die entsetzt sind, wie abgestumpft die Landesregierung – wie Ministerpräsi-dentin Dreyer und vor allem Innenminister Lewentz – mit ihrer Verantwortung für 134 Tote umgeht.“

Irritiert zeigt sich Herber über die heutigen Aussagen von Frank Hachemer, Präsident des Landesfeuerwehrverbands, der den in massiver Kritik stehen-den Innenminister in Schutz nimmt. „Seit wann ist der Präsident des Landes-feuerwehrverbandes der Pressesprecher des Innenministers“, fragt Herber. „Dass sich der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes so deutlich auf die Seite des Innenministers schlägt, ist eine Beleidigung für jeden Feuerwehr-mann und jede Feuerwehrfrau. Eine Beleidigung für diejenigen Feuerwehr-leute, die am Fluttag, in der Nacht und den darauffolgenden Tagen und Wo-chen über die Belastungsgrenzen hinaus an der Ahr im Einsatz waren, die Schicksale und das Leid der Menschen hautnah erlebt haben und verarbei-ten müssen.“
Dass Lewentz nun Polizei und Feuerwehr als Schutzschild hochreiße, um vom eigenen Versagen abzulenken, sei eines Ministers unwürdig, so Herber.

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