Gerolsteiner Krankenhaus schließt Innere Abteilung

Einstellung des internistischen Versorgungsangebots am Standort St. Elisabeth Krankenhauses in Gerolstein aufgrund verringerter Nachfrage und starker somatischer Wettbewerbssituation in der Eifel

  • Medizinisches Angebot in Gerolstein rund um den Schwerpunkt Psychiatrie bleibt davon unberührt
  • Der Krankenhausstandort bleibt erhalten und wird als Fachklinik für Psychiatrie weitergeführt

Gerolstein/Waldbreitbach. Bereits seit vielen Jahren ist das Marienhaus St. Elisabeth Krankenhaus in Gerolstein einer starken und interdisziplinär ausgerichteten Konkurrenzsituation ausgesetzt. Insbesondere die Einrichtungen von Mitbewerbern in Daun, Wittlich und Prüm sowie auch in Bitburg bieten ein breites Leistungsangebot mit entsprechenden Betten an und versorgen damit die Region und die Menschen sehr gut.

In den Bereichen der Inneren Medizin und der Chirurgie ging das Marienhaus Klinikum Eifel St. Elisabeth Gerolstein bereits geschwächt ins Jahr 2020. Mit Beginn der Pandemie kam es in der Somatik am Standort Gerolstein zu erheblichen weiteren Leistungsrückgängen. Ende des Jahres 2020 musste das stationäre chirurgische Leistungsangebot am Standort eingestellt werden. Eine chirurgische Institutsambulanz wurde eingerichtet. Der Bedarf an einer stationären Versorgung in der inneren Medizin im Krankenhaus Gerolstein hat sich nahezu halbiert und zu anderen KrankenhausStandorten, insbesondere Daun, verschoben. Mit weiterer Verringerung der Fallzahlen hat sich auch die Gewinnung von Schlüsselpersonal als zunehmend schwierig erwiesen.

Sabine Anspach, Geschäftsführerin Marienhaus-Gruppe: “Aus diesem Grund hat sich die Geschäftsführung der Marienhaus Kliniken GmbH entschlossen, einen Antrag auf Aufhebung des Versorgungsvertrags in Teilen oder gesamt für die Somatik (Innere Medizin) am Standort Gerolstein zu stellen und dieses Leistungsangebot am Standort zum 1. April 2023 einzustellen. Wir haben das zuständige Ministerium, den Landkreis, die Verbandsgemeinde und die Stadt hierüber informiert.”

Aufgrund der für die Menschen der Region sehr guten interdisziplinären somatischen Versorgung durch die Mitbewerber wäre eine Fortführung dauerhaft nicht möglich und aus versorgungsplanerischer Sicht auch nicht vertretbar. Das weitere medizinische Angebot in Gerolstein rund um den Schwerpunkt Psychiatrie als Vollversorger für die Regionen Vulkaneifel und Eifelkreis Bitburg-Prüm bleibt davon vollständig unberührt – der Weiterbetrieb des Standortes ist ausdrücklich vorgesehen. Auch der Notarztstandort bleibt nach aktueller Einschätzung unverändert bestehen.

Die Marienhaus-Gruppe geht davon aus, dass die Mitarbeitenden der inneren Medizin weiterhin in der Marienhaus-Gruppe beschäftigt werden können. Konkret sind rund 54 Vollzeit-Stellen davon betroffen.

Das St. Elisabeth Krankenhaus verfügte zum 31.12.2022 über 61 Betten Somatik, 76 Betten vollstationäre Psychiatrie und 14 tagesklinische psychiatrische Behandlungsplätze.

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