Extremhitze in Spanien ruft Regierung auf den Plan

Madrid (dpa) – Wegen extremer Hitze werden die Zentralregierung und die Regionalbehörden in Spanien aktiv. Das Gesundheitsministerium schlug den Regionen des Landes am Donnerstag vor, den Nationalen Aktionsplan zum Hitzeschutz dieses Jahr bereits am 15. Mai und nicht erst am 1. Juni in Kraft treten zu lassen, wie der staatliche TV-Sender RTVE berichtete.

RTVE zeigte Bilder von schwitzenden und schimpfenden Berufstätigen. Vor Eisdielen bildeten sich lange Schlangen. Auch in Brunnen und klimatisierten Einkaufszentren suchten die Menschen nach Abkühlung.

Die Regionalregierung in Madrid beschloss bereits mehrere Maßnahmen zur Eindämmung der Folgen der Hitze. Man will in der Hauptstadt unter anderem die öffentlichen Freibäder schon Mitte Mai und damit einen Monat früher als üblich eröffnen, die Schulzeiten anpassen, die Lage in Sozial- und Gesundheitszentren öfter kontrollieren und U-Bahnen und Busse häufiger fahren lassen, um größere Menschenansammlungen und lange Wartezeiten zu vermeiden.

Schon seit Wochenanfang ist es in Spanien aufgrund «einer sehr warmen und trockenen Luftmasse» aus Afrika ungewöhnlich warm, wie der nationale Wetterdienst Aemet mitteilte. In mehreren andalusischen Städten, darunter Córdoba und Granada, seien bereits Temperatur-Rekorde für den Monat April gebrochen worden: In Córdoba wurde die bisherige Höchstmarke von 34,0 Grad laut Aemet etwa am Dienstag mit 35,1 Grad deutlich übertroffen.

Der bisherige Höhepunkt wurde laut Aemet am Donnerstag erreicht und auch am Freitag soll es heiß bleiben: In Madrid wurden Höchsttemperaturen von 30 Grad vorhergesagt, auf Mallorca sollte es an beiden Tagen im Norden der Insel bis zu 34 Grad geben. In Andalusien im Süden des Landes könnten die Temperaturen laut Vorhersage auf mindestens 38 Grad klettern. Aemet-Sprecher Rubén del Campo schloss nicht aus, dass 40 Grad erreicht werden – eine Marke, die nach Angaben von Aemet auf dem spanischen Festland im April noch nie gemessen wurde.

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