Dr. Erwin Manz: „Hervorragende Verknüpfung von Gewässer- und Gemeindeentwicklung“

Rheinland-pfälzisches Klimaschutzministerium fördert naturnahe Umgestaltung des Morbachs mit 457.600 Euro

„Das anstehende Bauvorhaben hier in Morbach ist ein Paradebeispiel dafür, wie die Verbesserung der Gewässerbeschaffenheit mit dem Erleben des Gewässers und der Aufwertung des Wohnumfeldes verbunden werden kann“, sagte Klimaschutzstaatssekretär Dr. Erwin Manz heute in Morbach im Landkreis Bernkastel-Wittlich. Dort übergab er Bürgermeister Andreas Hackethal einen Förderbescheid über 457.600 Euro.
Mit den Geldern aus Mitteln der Aktion Blau Plus soll im Zuge der Umgestaltung des ehemaligen Gerbereigeländes in der Ortsgemeinde ein seit 1969 verrohrter Abschnitt des Morbaches auf einer Länge von rund 320 Metern wieder frei gelegt werden. Im Rahmen des Renaturierungsprojektes ist außerdem vorgesehen, den ans Tageslicht geholten Gewässerabschnitt in einem breiten und flachen Bachbett naturnah umzugestalten, extensive Gewässerrandstreifen anzulegen sowie Retentions- und Sickermulden zu schaffen. In Verbindung mit weiteren Maßnahmen führt dies auch zur ökologischen Aufwertung des sich anschließenden Unterlaufs des Baches.

Schließlich soll das Gewässer in diesem Bereich zugänglich gemacht und als attraktiver Naherholungsort dienen. „Mit der von uns geförderten Maßnahme wird der Morbach für die Menschen vor Ort wieder erlebbar. Dazu werden mit den vorgesehenen Spielgeräten, Holzstämmen, Trittsteinen und Sitzstufen Spiel- und Bewegungsanreize in dem naturnahen Umfeld geschaffen“, so der Staatssekretär.

Erfolgsmodell „Aktion Blau Plus”
Weiter unterstrich Manz die große Bedeutung der „Aktion Blau Plus“, die sich zum erfolgreichsten Naturschutzprojekt an den rheinland-pfälzischen Gewässern entwickelt habe: „Seit dem Start vor 27 Jahren konnten rund 1.780 Renaturierungsprojekte mit einer Gesamtlänge von mehr als 1.620 Kilometern Fließgewässerstrecke umgesetzt werden. Über 376 Millionen Euro wurden bis Ende letzten Jahres in Projekte zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit der Gewässer, für Renaturierungen, den Grunderwerb oder Maßnahmen zur Verbesserung des Wasserrückhaltes investiert. Projekte, die vom Land mit bis zu 90 Prozent gefördert werden.“

Doch trotz aller bisherigen Anstrengungen und Erfolge hätten erst rund 22 Prozent der Bäche und Flüsse im Land den guten ökologischen Zustand erreicht, der als Ziel in den Wassergesetzen definiert sei. „Auch wenn wir in Rheinland-Pfalz damit im Bundesvergleich weit vorne liegen, bedeutet das auch, dass wir noch bei rund 78 Prozent der Gewässer Verbesserungen durchführen müssen“, unterstrich der Staatssekretär.
Schließlich verwies Manz auf die große Bedeutung, die dem 2013 eingeführten Wassercent zukomme. „Durch diese Einnahmen, die zu 100 Prozent zweckgebunden zum Schutz der Ressource Wasser verwendet werden, können viele Renaturierungsprojekte erst in die Tat umgesetzt werden.“

 

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