Anti-IS-Bündnis: Bedrohung durch Terrormiliz dauert an

Marrakesch/Washington (dpa) – Die Außenminister der Staaten im Bündnis gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) haben vor der anhaltenden Bedrohung durch die Gruppe gewarnt.

Trotz der Rückschläge für den IS verübe die Terrormiliz weiter Anschläge im Irak und in Syrien, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung nach einem Ministertreffen im marokkanischen Marrakesch. Die dauerhafte Niederlage des IS in diesen beiden Ländern sei weiterhin oberste Priorität.

Beim ersten Ministertreffen des 2014 gegründeten Bündnisses in Afrika sei aber auch die Notwendigkeit anerkannt worden, der Bedrohung durch den IS auf diesem Kontinent zu begegnen.

Angriffe weltweit

Untergruppen sollen in Afrika nach Angaben des US-Außenministeriums in mehreren Regionen aktiv sein: In Westafrika sollen Mitglieder des IS in Westafrika (ISWAP), im Norden Nigerias, im Tschad und in Kamerun immer wieder Anschläge verüben. Auch in der Sahelzone, die sich südlich der Sahara vom Atlantik bis zum Roten Meer erstreckt, haben Milizen dem IS ihre Treue geschworen.

In Burkina Faso, Mali, und Niger kommt es immer wieder zu Angriffen, auch auf Zivilisten. Nach US-Angaben hat sich die Zahl der Todesopfer durch IS-Angriffe in Westafrika zwischen 2017 und 2020 fast verdoppelt auf fast 5000 Tote.

In Ostafrika hat das US-Außenministerium etwa gegen den IS-Ableger Islamist Allied Democratic Forces (ADF) in der Demokratischen Republik Kongo und IS-Mosambik Sanktionen verhängt. Gegen finanzielle IS-Unterstützer in Südafrika wurden ebenfalls Sanktionen verhängt, ihnen wird vorgeworfen, das südafrikanische Finanzsystem ausgenutzt zu haben, um die Finanzierung von IS-Netzwerken in ganz Afrika zu erleichtern. In Nordafrika ist der IS vor allem in Ägypten im Nord-Sinai sowie teils auch in Libyen und Tunesien aktiv.

«Schutz der Zivilbevölkerung als Priorität»

Die Vertreter aus mehr als 60 Ländern betonten in Marrakesch ihre Entschlossenheit, den Kampf gegen den IS «durch militärische und zivile Anstrengungen fortzusetzen», wie es in der vom US-Außenministerium verbreiteten Mitteilung hieß. «Gemeinsam betonten die Minister den Schutz der Zivilbevölkerung als Priorität.»

 

 

 

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