Tastatur, Maus und Telefonhörer – bis zu zehn Millionen Bakterien lauern auf den täglichen Arbeitsgeräten. Dagegen ist die Toilette fast keimarm. „Unter den vielen harmlosen Bakterien finden sich häufig auch gefährliche Krankheitserreger wie Salmonellen, Noro- und Rota-Viren oder Campylobacter”, sagt Dietmar Wagner, DAK-Chef in Trier. “
Wagner rät, einmal wöchentlich die Tastatur auszuschütteln und Schreibtisch, Maus und Bildschirme mit Seifenlauge oder einem Hygienetuch abzuwischen. Das Wichtigste sei aber das Händewaschen.
Tee-Küche: Keimzone Nummer 1
Am wohlsten fühlen sich Keime allerdings in der Küche. Der Spülschwamm gehört zu den Top-Keimschleudern – zwischen den rund vier Millionen Keimen in einem Milliliter Wringwasser fanden Forscher rund 2.500 Durchfallerreger. Auf einem Quadratzentimeter Küchenfußboden leben immerhin 10.000 Bakterien. Deshalb Lappen und Co. mindestens einmal pro Woche auswechseln. Gleiches gilt für Geschirrtücher. Sonst wandern die Keime quasi direkt von der Hand in den Mund. “Auch Geschirrberge sind wahre Brutstätten für Keime”, weiß Wagner. Wer rohes oder aufgetautes Fleisch, Fisch und eiweißhaltige Lebensmittel zubereitet, sollte deshalb immer alle Arbeitsflächen und Gegenstände sofort heiß abwaschen und mit Seifenwasser reinigen.
Mit Essig gegen die Kühlschrank-Bewohner
Ebenfalls ein beliebter Ort für Keime ist der Kühlschrank: Elf Millionen tummeln sich hier pro Quadratzentimeter. Im Kühlschrank herrschen Temperaturunterschiede von bis zu 6°C. Da finden sich für diverse Bakterien und Pilze passende Bedingungen. Im Gemüsefach wird es zum Beispiel bis zu 8°C warm – das richtige Klima, um die Vitamine vieler Gemüsesorten zu erhalten, aber nicht unbedingt um Fisch und Fleisch frisch zu halten. Das gehört dorthin, wo es am kältesten ist, unten auf die Glasplatte. Offene Becher und Packungen stellt man möglichst nur abgedeckt hinein. Am wichtigsten ist eine wöchentliche Reinigung mit warmen Essigwasser.
Schmutz stärkt das Immunsystem
Hygiene ist wichtig, doch zu viel Reinheit kann der Gesundheit schaden: Denn Schmutz stärkt auch das Immunsystem. In einer fast keimfreien Umgebung lernt das Immunsystem nicht, sich mit äußeren Einflüssen auseinander zu setzen.